Nächsten Monat wird in NRW gewählt. Kommunalwahlen. Und Gelsenkirchen steht dabei natürlich besonders im Fokus, nachdem bei der Bundestagswahl im Februar die AfD dort bei den Zweitstimmen stärkste Partei wurde. In unserer Serie bis zur Kommunalwahl blickt FanLeben.de darauf, wie Fußballvereine und ihre Fanszenen sich zur Kommunalwahl verhalten, denn bei den Wahlen geht es um viel, gerade mit den Ergebnissen der Bundestagswahl im Rücken. Nachdem es in Teil eins der Serie um Dortmund und den BVB ging, geht es heute um den Reviernachbarn Schalke 04.

Für die AfD Gelsenkirchen geht es erst in der kommenden Woche so richtig los mit dem Wahlkampf zur Kommunalwahl. Am kommenden Dienstag, den 19. August um 15 Uhr, veranstaltet die rechtsextreme Partei auf dem zentral gelegenen Heinrich-König-Platz nämlich mit einigem Selbstbewusstsein ihren Wahlkampfauftakt zur Kommunalwahl. Für die Schalker Fan-Initiative, einem Zusammenschluss von Schalke-Fans, der sich vor über 30 Jahren gründete, um rechten Tendenzen in den deutschen Stadien entgegen zu treten, ein unhaltbarer Zustand: „Wir lassen diesen Auftritt der gesichert rechtsextremen Partei in unserer Stadt nicht unkommentiert und rufen zum Gegenprotest ab 14:30 Uhr vor der Sparkasse am Neumarkt auf.“ Bei der Gegendemo setzt man dabei auf Kurventradition: „Alle Chöre und Sänger*innen sind herzlich eingeladen sich am Rudelsingen gegen die AfD zu beteiligen.“

Es ist nicht das einzige Projekt mit dem sich die SFI aktuell gegen den Rechtsruck engagiert. Auch „Laufend erinnern“ ist ein gemeinsames Projekt mit dem Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen, das die Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus in Gelsenkirchen wachhält. Es umfasst Online-Biografien ermordeter Menschen, einen Podcast und einen Gedenkstein mit Namen auf dem Westfriedhof. Für diese und ähnliche Projekte wurde die SFI gerade erst mit dem Obermayer Award ausgezeichnet – eine europaweit renommierte Ehrung für zivilgesellschaftliches Engagement gegen Antisemitismus und zur Erinnerungskultur. Hier, genauso wie beim Aktionstag #STEHAUF, der vom Verein selbst organisiert wird, arbeitet die Fan-Initative auch mit dem Schalker Fanclub Verband zusammen, in dem über 1.000 Schalke-Fanclubs zusammengeschlossen sind. Im Januar 2024 unterstützte die Schalker Ultraszene aktiv eine Gedenkstättenfahrt in das niederländische Durchgangslager Westerbork, einen Ort, von dem viele Opfer des Holocaust deportiert wurden. Die Ultras beteiligten sich nicht nur als Teilnehmer, sondern halfen auch bei der Mobilisierung von Fans und der thematischen Begleitung der Fahrt. Auch im Stadion gibt es immer wieder Aktionen gegen rechts.

Der Verein selbst wiederum ist bereits 2020 der „Demokratischen Initiative Gelsenkirchen“ beigetreten – ein Bündnis für Demokratie, Toleranz und gegen Extremismus. Ein Statement zur aktuellen Kommunalwahl hingegen gibt es nicht.

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Von admin