Borussia Dortmund hat heute sein erstes Heimspiel der neuen Bundesligasaison bestritten – und standesgemäß gewonnen. 3:0 gegen Union Berlin.

Dabei zeigten die BVB-Fans eine atemberaubende, zweiteilige Choreo, die FanLeben.de an dieser Stelle dokumentiert:

Anlass genug auch einmal einen Blick auf die Geschichte des heutigen Signal Iduna Parks zu werden. Bitteschön:

Der Grundstein für das Stadion wurde am 18. Oktober 1971 gelegt. Nachdem eine umfassende Sanierung des benachbarten „Rote Erde“-Stadions als zu kostspielig von der Stadtverwaltung verworfen worden war, entschied man sich für den Bau einer neuen Fußballarena neben dem alten Platz. Entscheidend für die Finanzierung war, dass Köln als WM-Spielort für 1974 absprang; die bereitgestellten Mittel flossen stattdessen nach Dortmund. Nach knapp drei Jahren Bauzeit wurde das Westfalenstadion am 2. April 1974 mit einem Benefizspiel zwischen Borussia Dortmund und dem Rivalen Schalke 04 eröffnet. ie Kapazität betrug damals rund 54 000 Plätze, verteilt auf Sitzplätze im Ost- und Westbereich sowie Stehplätze nord- und südseitig.

Insgesamt kostete der Neubau des Stadions etwa 32,7 Millionen Deutsche Mark. Die Finanzierung erfolgte dabei überwiegend durch öffentliche Mittel: Bund und Land Nordrhein-Westfalen sowie die Glücksspirale steuerten große Teile bei, während die Stadt Dortmund nur rund 800.000 DM beteiligte – die ursprünglich budgetierten 6 Millionen DM konnten so deutlich reduziert werden.

Der Stadionbau setzte Maßstäbe: Erstmals entstand in Deutschland ein reines Fußballstadion ohne Laufbahn, was für eine Nähe von Zuschauern und Spielfeld sorgte. Borussia Dortmund zog von der „Roten Erde“ in die neue Arena, obwohl der Klub zu diesem Zeitpunkt zweitklassig war. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Stadion Schritt für Schritt ausgebaut. 1992 erfolgte die erste Modernisierung: Die Nordtribüne wurde mit Sitzplätzen ausgestattet, wodurch die Gesamt-Kapazität auf etwa 42 800 sank. Von 1995 bis 1999 erfolgte ein umfangreicher Ausbau: Auf den West- und Osttribünen entstanden zusätzliche Stehränge, der zweite Rang wurde ergänzt, und die Nord- sowie Südtribünen wurden erweitert und überdacht, wobei insbesondere die Südtribüne – die legendäre „Gelbe Wand“ – zur größten Stehplatztribüne Europas wurde. 25.000 Fans finden hier bei Bundesliga-Spielen auf Stehplätzen Platz. Für internationale Spiele muss die Tribüne bestuhlt werden, so dass dann nur 16.000 Plätze verfügbar sind. Diese umfangreichen Erweiterungen wurden dabei komplett privat finanziert – mit Investitionen von etwa 110 Millionen Euro insgesamt Zwischen 2002 und 2003 schloss man dann noch die Ecken des Stadions, was die Kapazität auf die heutigen rund 81 365 Plätze erhöhte. 2005 wurde das Stadion dann im Zuge eines Sponsoring-Deals in „Signal Iduna Park“ umbenannt.

Der letzte Großumbau zur Vorbereitung der WM 2006 einschließlich VIP-Bereichen, Zugangssystem und barrierefreier Infrastruktur brachte – neben weiteren Fehlinvestitionen und krassen Kotenexplosionen für Mannschaft und Umfeld – den Verein an den Rand der Finanzkrise. Um Liquidität zu schaffen, verkaufte Borussia Dortmund während der Saison 2002/03 die Stadionanteile komplett an ein Investmentvehikel der Commerzbank („Molsiris GmbH“) und mietete das Stadion zurück – laufende Mietzahlungen von mehreren Millionen und ein Rückkaufversprechen schafften dabei kurzfristig entlastung, bedeuteten langfristig aber eine zusätzliche finanzielle Belastung. Auch deswegen wurden die Einnahmen aus dem Signal-Iduna-Deal im Mai 2006 für den Rückkauf der Spielstätte verwendet. Bis heute investierte der Verein weiter selbst regelmäßig in Modernisierung: Beispielsweise flossen 2012 rund zehn Millionen Euro in Rasen, Drainage, Südtribüne, Logen, Videotechnik, Sanierungsmaßnahmen und Sicherheitsinfrastruktur.

Mit seinen markanten gelben Dachträgern gehört der Signal Iduna Park dabei zu den besonders sehenswerten Spielstätten. Das Stadion war dabei auch Austragungsort zahlreicher bedeutender Spiele. Hier fanden Begegnungen der Fußball-Weltmeisterschaften 1974 und 2006 statt sowie das UEFA‑Cup‑Finale 2001 zwischen Liverpool und Deportivo Alavés. Auch bei der Männer-EM im vergangenen Jahr war das Stadion einer der Austragungsorte.

Was diese Saison auf das Westfalenstadion wartet?

Es ist wie die BVB-Fans sagen: Grau ist alle Theorie. Entscheidend ist auf dem Platz.

Unser Newsletter: 1x die Woche exklusive Inhalte kostenlos in Dein Postfach holen:

Von admin