Traditionell findet bei den Black Dragons Erfurt kurz vor Weihnachten das „Teddy Toss“-Spiel statt. Als Christopher Seto beim Heimspiel gegen die Saale Bulls Halle nach vier Minuten das Führungstor für die Drachen erzielte, warfen die Fans hunderte Stofftiere auf das Eis. Was hinter dieser Eishockey-Tradition steckt, verrät FanLeben.de

Als Ursprungsort des Brauchs gilt Kitchener, Ontario, wo Fans während eines Spiels der Kitchener Rangers Teddybären aufs Spielfeld warfen. Heute ist die Tradition am weitesten verbreitet bei den Teams der Western Hockey League aus Calgary, Alberta und Portland, Oregon. Teddy steht dabei für die Bären, während Toss Wurf bedeutet. Leicht zu merken und schön mitzumachen.

Und so ist sogar ein richtiger sportlicher, wenn auch spaßhafter Wettbewerb zwischen den verschiedensten Eishockey-Fangruppen entstanden, darüber, welche Kurve es schafft, die meisten Plüschtiere aufs Eis zu werden: Am 25. November 2006 brachen nämlich zunächst die Fans der Portland Winter Hawks den bis dahin geltenden Rekord in WHL und CHL mit 14.361 Plüschtieren, die von den 7.485 Zuschauerinnen aufs Eis geworfen wurden. Der Rekord wurde jedoch schon weniger als einen Monat später von den Fans der Calgary Hitmen gebrochen, als am 10. Dezember beim Spiel gegen die Prince George Cougars 15.540 Teddybären von allerdings auch 16.380 Zuschauerinnen auf dem Eis landeten. Am 24. November 2007 ging der Rekord zurück zu den Portland Winterhawks, deren Fans es schafften, bei einer Zuschauerzahl von 6.343 im Rahmen der insgesamt zehnten Aktion des Franchises 20.372 Teddybären auf die Eisfläche des Memorial Coliseum zu werfen. Kleine Sidenote: Das Tor, das zum Wurf geführt hatte, wurde aberkannt, was von den Zuschauern aber zunächst nicht bemerkt wurde. Sechs Tage später stellten die Fans der Lethbridge Hurricanes mit 22.736 Bären eine neue Bestmarke auf. Wiederum nur Tage später, am 2. Dezember 2007, warfen dann die Fans der Calgary Hitmen 26.919 Teddybären aufs Eis – um sich acht Jahre später mit 28.815 Teddybären und anderen Plüschtieren noch einmal selbst zu übertreffen. Am 7. Januar 2024 wurde dann beim 1:0 der Hershey Bears gegen die Lehigh Valley Phantoms im Giant Center der aktuelle Rekord aufgestellt. Tatsächlich eine fast unglaubliche Bestmarke: 74.599 Stofftiere wurden hier von der Eisfläche aufgesammelt und diese an 35 Wohltätigkeitsorganisationen gespendet.

Womit wir auch beim Hintergrund der Aktion angelangt sind: Denn Ziel des „Teddy Toss“ ist es, Spenden für Kinderkrankenhäuser, Kinder- und Jugendheime sowie weitere Hilfsorganisationen zu sammeln. Oftmals übergeben die Spieler selbst die Teddybären. Als Weihnachtsgeschenke oder einfach als kleine Aufheiterung zwischendurch.

Was für eine schöne Tradition! Die übrigens seit Anfang der 2010er Jahre auch in vielen deutschen Eishockeyhallen ihren festen Platz gefunden hat. Der EHC Freiburg gilt dabei hierzulande als Vorreiter, dicht gefolgt von Erfurt.

Das Spiel in Thüringen endete in der Overtime übrigens mit einer 4:5-Niederlage für die Black Dragons Erfurt. Aber das wichtigste Tor des Tages hat trotzdem Christopher Seto geschossen.

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Von admin