Ailton – dieser Name steht wie kein zweiter für die Bremer Meisterschaft im Jahr 2004: Mit 28 Treffern wurde er Torschützenkönig und bekam die Torjägerkanone überreicht. Die Meisterparty mit Meisterschale und Torjägerkanone war legendär, kurz darauf sicherte sich Werder sogar auch noch den DFB Pokal. Doubel! Ohne Frage der größte Erfolg in Ailtons Karriere – und die Torjärgerkanone, die er mit der Meisterschale in Empfang nehmen konnte, die beste, lebenslange Erinnerung daran. Eigentlich.

Doch die Kanone war seit 2006 nicht mehr im Besitz des Brasilianers. Sein ehemaliger Berater Werner Helleckes hatte Ailton die Kanone abgenommen, da dieser ihm Geld geschuldet haben soll. Seit 2007 läuft deswegen ein Rechtsstreit. Mehrfach versuchte Hellecke, die Trophäe bei eBay zu versteigern. Sogar recht erfolgreich: Das Höchstgebot lag bei 600.000€. „Sehr lange Zeit wollte mein Ex-Berater meine Kanone verkaufen. Das hat er nicht geschafft – Gott sei Dank“, sagt der Stürmer. Doch Ailton gelang es, die Auktionen stoppen zu lassen, weil eben unklar war, ob Hellecke sich die Torjägerkanone rechtmäßig angeeignet hatte. Später gab Hellecke die Kanone sogar noch an einen anderen Berater weiter, dem Ailton ebenfalls Geld geschuldet haben soll. Das eigentlich unbezahlbare Erinnerungsstück schien also für immer verloren.

Doch jetzt – 19 Jahre später! – postet Ailton plötzlich ein Video auf Instagram, das ihn wieder mit der Torjärgerkanone in der Hand zeigt. Der Brasilianer erklärt: „Ich bin sehr froh darüber, dass sie nach 19 Jahren wieder bei mir ist. Sie bedeutet mir alles und ich werde sie nicht mehr hergeben.“

Wie es dazu kam? Die Übergabe der Kanone an den zweiten Ex-Berater führte zu rechtlichen Auseinandersetzungen. Vor Gericht erhielt Ailton jetzt das Angebot, die Trophäe gegen eine Zahlung zurückzubekommen. Ailton: „Diese Möglichkeit habe ich genutzt. Eine solche Trophäe gibt es nur einmal. Ich bin sehr froh darüber, dass sie nach 19 Jahren wieder bei mir ist. Sie bedeutet mir alles und ich werde sie nicht mehr hergeben.“ Wie viel die Werder-Legende jetzt bezahlen musste, verriert er allerdings nicht.

Fest steht nur: Alle Parteien sind glücklich mit dem Deal. Und zumindest mit dem Ergebnis muss man es ja auch sein. Denn die Torjägerkanone gehört zu Ailton. Als Erinnerung an das größte Werder-Jahr aller Zeiten!

Übrigens: 2004 wurde Ailton auch Sportler des Jahres in Deutschland – als erster Nicht-Deutscher-Spieler der Bundesliga überhaupt.

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Von admin