Der älteste Frauenfußballverein in Schottland, der Kilmarnock F. C., ein stolzer Zweitligist, hat eine 16-jährige Spielerin aus der Jugend von Celtic Glasgow verpflichtet. Skye Stout wird in der kommenden Saison damit vermutlich die jüngste Profifußballerin Schottlands sein. Expert*innen sind sich einig, dass Sky Stout eine große Karriere vor sich hat und sich schnell im Profifußball etablieren wird.

Und das ist es, worüber wir reden sollten.

Doch leider bleibt es dabei nicht. Denn nachdem Klimarnock die Verpflichtung von Skye Stout veröffentlichte brach ein abscheulicher Shitstorm los: Stout wurde wegen ihrer Akne im Gesicht – einer entzündlichen Hauterkrankung – von männlichen Social-Media-Nutzern beleidigt. Die Anfeindungen wurden so schlimm, dass der Klub sich gezwungen sah, Video und Foto wieder zu löschen, um die Spielerin zu schützen. Auch Stout selbst deaktivierte ihre Social-Media-Accounts.

Louisa Dellert, eine deutsche Autorin, die sich intensiv mit Bodyshaming auseinandersetzt, wurde ebenfalls auf den Fall aufmerksam. Sie erklärt: „Bodyshaming ist ein Muster, das vor allem Mädchen und Frauen betrifft und findet besonders dann statt, wenn sie eigentlich für ihre Leistung und ihr Können gefeiert werden sollten. Ihr Körper wird zum Thema gemacht, weil unsere Gesellschaft Frauen auch heute noch zuerst nach ihrem Aussehen bewertet. Schönheit“, so Dellert, „gilt als Voraussetzung um Anerkannt zu werden.“ Ihre Forderung: „Wir müssen laut sein gegen diesen Hass!“

Deswegen postete auch die brittische Organisation „Grassroots“ das Foto von Skye Stout und schrieb dazu: „Bitte senden Sie der 16-jährigen Skye Stout aus Schottland Ihre Liebe und Unterstützung und lassen Sie die ignoranten Tyrannen nicht gewinnen.“ Rund 400.000 Menschen folgen Grassroots in den sozialen Medien. Die Organisation setzt sich für einen sozial-verantwortlichen, postiven Amateurfußball ein.

Unter dem Post kommentierten zahlreiche Leute ermutigend und unterstützten Stout. So auch Liverpool-Ikone Jamie Carragher. Der Ex-Profi schrieb: „Viel Glück, Skye.“ Er versah seine Worte mit einem roten Herz. Auch die Frauenabteilung des FC Chelsea kommentierte: „Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg für die Saison.“ Zusätzlich erlaubte sich der Klub aus London ein Wortspiel. Aus der englischen Redewendung „Sky is the limit“ machte der FC Chelsea in Anlehnung an die Spielerin den Satz „Skye is the limit“. Auch der schweizerische FC St.Gallen schrieb der jungen Fussballerin: „Congrats on your first pro contract! 💚 You rock!“

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Von admin