Es läuft nicht gut für Gladbach-Profi Florian Neuhaus. Der einstige Nationalspieler, der aber auch seit über drei Jahren nicht mehr fürs DFB-Team berücksichtigt wurde, hat nicht nur seinen Marktwerk von einst 38 Millionen auf heute 3,5 Millionen mehr als gezehntelt und seinen Stammplatz bei den Fohlen im letzten Jahr verloren, sondern jetzt auch seinen Kaderplatz insgesamt. Dieses Mal wurde ihm aber nicht sein andauerndes Formtief, sondern ein Mallorca-Urlaub zum Verhängnis.
Das war passiert: Neuhaus reiste nach Saisonende mit vielen weiteren Fußballprofis zur Hochzeit von Nationalspieler Maximilian Mittelstädt nach Mallorca, blieb aber noch ein paar Tage mehr und tauchte ins Meer, aber vor allem auch ins Nachtleben von Mallorca ein. In der Nähe der Kult-Kneipe Bierkönig traf Neuhaus dabei eines Nacht auf ein paar Gladbach-Fans, die über Sportdirekt Roland Virkus lästerten, Neuhaus erkannten und die Situation offenbar filmten. Denn Clip eben dieser Szenerie ging am Sonntag viral. Darin ist zu hören, wie jemand sagt, Roland Virkus seie „der schlechteste Manager der Welt“. Dann ist Florian Neuhaus zu sehen, wie er, den Kosenamen des Managers verwendent, sagt: „Don Rollo gibt Florian Wirtz eins, zwei, drei, vier Millionen.“ Eine Anspielung auf Neuhaus letzte Vertragsverlängerung im Jahr 2023, da hatte Virkus dem da schon Ex-Nationalspieler mit nur noch 12 Millionen Marktwerk, nämlich einen neuen Vier-Jahres-Vertrag gegeben, der ihm offenbar vier Millionen pro Jahr einbringt – und damit zum Topverdiener der Borussia macht. Obwohl er längst kein Leistungsträger mehr ist.
Florian Neuhaus lästert darüber, den eigenen Arbeitgeber kräftig über den Tisch gezogen haben. In Mönchengladbach finden sie das, wer hätte es gedacht, nicht so lustig. Deswegen setzt es jetzt eine Geldstrafe in Rekordhöhe und eine Verbannung in den Regionalliga-Kader für mindestens vier Wochen. Weitere Konsequenzen wie eine dauerhafte Trennung sind möglich.
Blöd gelaufen für Florian Neuhaus. Aber bei weitem nicht der einzige Mega-Fail eines Fußballprofis. Hier drei weitere super absurde Anekdoten aus der Welt der Spieler-Skandale:
2022 kritisierte der damalige Schalker Sportchef Peter Knäbel seinen Torhüter Ralf Fährmann. Der Grund: Fährmann würde zu viel Kuchen essen, auch in der Spielerkabine und sogar in der Halbzeitpause. Die Kuchen-Kritik äußerte Knäbel öffentlich, die Folge, wenig überraschend, Journalist*innen die Fährmanns-Mitspieler darauf ansprachen. Als Antwort gab es Lachflashs. Auch weil die Diskussion im Angesicht tatsächlicher Probleme auf Schalke wirklich ziemlich absurd war. Fast nur Fährmann reagierte trotzdem besonnen: Er habe keinen Kuchen mit in die Kabine gebracht, der würde da vom Verein aufgestellt, damit die Spieler ihren Zuckerpegel auch bei Belastung oben halten können. Aber er gelobte Besserung: „Ich werde von jetzt an keinen Kuchen mehr essen, sondern öfter mal zum Apel greifen.“ Sportlich hatte das jedoch überraschender Weise keinen nachhaltig positiven Effekt. Schade.
Auch kein Ansprechpartner für die richtige Sportlerernährung ist wohl Tim Lemperle, seit gestern bei der TSG Hoffenheim unter Vertrag, letzte Saison aber noch im Kader seines Ausbildungsklubs 1. FC Köln. Am Vatertagswochenende vor dem letzten Spieltag stieg Lemperle im Mai auf ein Partyschiff auf dem Rhein. Nach der Schiffsfahrt wurde er dann von zwei Passanten körperlich angegriffen, musste ins Krankenhaus. Dort fiel dem medizinischen Fachpersonal jedoch nicht nur Lempereles Verletzungen auf, sondern auch sein Alkoholpegel: 2,4 Promille, Tage vor dem entscheidenden Spiel um den Aufstieg. Zu seiner Verteidigung: Wie Fährmann den Kuchen hatte auch Lemperle den Schnaps nicht selbst mitgebracht…
Einen Image-Schaden mit Ansage wiederum produzierte Kevin Großkreutz im DFB-Team. In der Saison 2013/14 war Großkreutz als Rechtsverteidiger in der Klopp-Elf gesetzt und sicherte sich so ein Ticket für den WM-Kader. Über die Nominierung wurde trotzdem diskutiert, denn Großkreutz eckte immer mal wieder an, manche fürchteten deswegen Unruhe oder einen Skandal. Bundestrainer Löw entgegnete, dass Großkreutz sich schon gut ins Team integrieren werde. Und hey: Niemand wurde enttäuscht. Großkreutz wurde mit der Nationalmannschaft Weltmeister. Aber er produzierte auch vor dem Abflug nach Brasilien einen Skandal: Denn als er während einer Hotelparty mal aufs Klo musste, entschied er sich, anders als auf dem Fußballplatz, wo er immer viele Meter machte, für den kurzen Laufweg – und pinkelte in einen Blumentopf.
Gut für Neuhaus: Ralf Fährmann hat Schlake in diesem Sommer als Fanliebling verlassen. Tim Lemperle startet zur neuen Saison als Hoffnungsträger der TSG Hoffenheim in die Bundesliga. Und Kevin Großkreutz ist, obwohl er dann doch in keinem Spiel eingesetzt wurde, für immer Fußballweltmeister. Die Suspendierung von Gladbach-Profi Neuhaus gilt auch erst einmal nur für vier Wochen. Und wer weiß: Vielleicht kehrt er dann ja als Retter von Don Rollos Fohlen-Elf zurück…