Schon 2017 hatten 94 Fanclubs einen offenen Brief unterzeichnet, in dem sie forderdeten auf die damals in der DEL neu-eingeführten Donnerstagsspiele zu verzichten. Ihre Begründung damals: „Zusätzliche Spieltage unter der Woche machen den Fans, die die Spiele ihres Vereins im Stadion verfolgen wollen, das Leben unnötig schwerer.“
Doch die Donnerstagsspiele blieben. Die DEL begründet das mit der besseren Vermarktbarkeit der TV-Rechte und dem engen Zeitfenster, in dem die immerhin 52 Spieltage in nur sechs Monaten, mit Deutschlandcup und Weihnachtsunterbrechungen, über die Bühne gebracht werden müssen. Aber auch die Arguementation der Fans bleibt unverändert. Sie kritisieren: „Die Frequenz der Donnerstagsspiele hat teilweise sogar noch zugenommen. Dies zeigt deutlich, dass der DEL und den Vereinen die Kulisse zwar für die Vermarktung in Trailern und Social-Media-Beiträgen entgegenkommt, deren Meinung in den Entscheidungsprozessen zur Gestaltung des Spielplans aber keinerlei Beachtung findet“, wie es in einem Protestbrief eines Fanzusammenschlusses heißt.
Das besondere: Mittlerweile sind nicht mehr nur 94, sondern schon 149 Fanclubs ligaweit diesem Bündnis gegen Donnerstagsspiele beigetreten – bei wohlgemerkt nur 13 Mannschaften in der gesamten DEL. Heißt: Hier sprechen Deutschlands Eishockeyfand mit einer Stimme!
Und die spricht deutlich: „Dabei ignorieren die Verantwortlichen die natürlichen Interessen der Fans in den Stadion und in den Gästeblöcken der Liga. Deshalb fordern wir an dieser Stelle erneut und mit Nachdruck, die Spiele planungsgemäß primär an den Interessen der vielen tausend regelmäßigen Stadiongänger auszurichten.“ Konkret fordern sie darum, die Donnerstagsspiele schnellstmöglich abzuschaffen, keinen neuen TV-Vertrag mit Donnerstagsspielen abzuschließen und – an ihre Klubs gerichten – ihrerseits dafür im Liga-System Druck zu machen.
„Man stellt uns so gerne ins Schaufenster“, kritisieren die Eishockey-Fans abschließend. Aber sie wollen mehr sein. Oder wenn sie schon ins Schaufenster gestellt werden, dann wenigstens, ohne am nächsten Tag dafür auch noch Urlaub nehmen zu müssen.
