Die Bundesliga-Tabelle ist nach dem ersten Spieltag noch nicht wirklich aussagekräftig, in Sportschau & Co. wird sie deswegen häufig noch nicht einmal gezeigt. Allerdings: Es gibt eine Tabellen-Alternative, in der heute bereits der erste Bundesliga-Meister feststeht. Und zwar verleiht die Tierschutzorganisation PETA im jeden Jahr ihren Meister-Titel an den Verein aus den ersten beiden Männer-Ligen, der das umfassendste vegane Catering in seinem Stadion anbietet. Schon zum 15. Mal wird diese Essens-Meisterschaft in dieser Saison vergeben. Wichtig zu wissen: Bei der Bewertung werden ausschließlich das Angebot an rein veganen Gerichten bewertet; Knabbereien wie Chips, Eis, Popcorn oder Schokoriegel werden also nicht berücksichtigt. Analog zur Punktevergabe in der Liga wurde für Snacks und Beilagen wie Pommes oder Bretzeln ein Punkt vergeben, für das Angebot vollwertiger veganer Gerichte wie Falafel-Wraps oder Nudelvariationen drei Punkte. Die Informationenüber die gastronomischen Angebote, nach denen PETA Punkte vergab, basieren dabei auf Rückmeldungen der Vereine bzw. ihrer Caterer. Also, Bratwurst weg und Zeit für eine frühe Siegerehrung!
Mit einem neuen Rekord von 62 Punkten belegt 2025 die VELTINS-Arena des FC Schalke 04 den ersten Platz im veganen Stadien-Ranking und konnte sich zudem verbessern: Bei der letzten Teilnahme 2023 gewann die VELTINS-Arena das Stadien-Ranking zwar bereits, damals aber mit nur 38 Punkten. Fußballfans können sich dort also auf sehr viel Auswahl freuen. Die Arena hat unter anderem vegane Currywurst, vegane Filetstreifen mit Nudeln und Curry-Kokossauce, Gemüseravioli mit Linsengemüse, vegane Hackrolle und veganes Chili sin Carne im Angebot. Somit können die Schalke-Fans trotz der sportlichen Talfahrt das meisterliche Angebot an veganen Speisen in der VELTINS-Arena feiern. Auch der Reviernachbar ist weit vorne mit dabei: Borussia Dortmund landet auf Platz drei – würde der BVB wohl auch sportlich in der Abschlusstabelle nehmen. Doch der Signal Iduna Park hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr um sieben Punkte verschlechtert und erreicht dieses Mal nur 40 Punkte. Im Angebot gibt es beispielsweise Erbseneintopf, Asia-Nudeln, Cig-Köfte und Falafelwraps. Auch RB Leipzig (Platz 2), der Hamburger SV (Platz 4), Freiburg (Platz 5), Augsburg (Platz 6) und Fortuna Düsseldorf (Platz 7) bieten ihren Fans eine breite Auswahl an veganen Gerichten.
Auf Platz 8 folgt der VfB Stuttgart. Und der hat im Vergleich zur letzten Saison deutlich zugelegt, kommt in diesem Jahr immerhin schon auf 24 Punkten. Im Vorjahr erreichte die MHP Arena gerade mal 13 Punkte. Das vegane Essensangebot beinhaltet unter anderem Chili sin Carne, Mac’n‘cheeze, Falafel im Pita-Brötchen und den schwäbischen Klassiker, Maultaschen. Sidefact: Auch Ex-Profi Timo Hildebrand, Torwart der letzten Meister-Mannschaft der Stuttgarter, ist an diesem Aufstieg beteiligt. Denn sein Food-Start-up betriebt vor dem Stadion einen eigenen veganen Foodtruck. Ein weiterer krasser Aufsteiger in Sachen veganen Stadion-Essen ist der dritte Revierclub, sportlich zuletzt ja ein Absteiger: Mit 23 Punkten erreicht nämlich das Vonovia Ruhrstadion vom VfL Bochum den neunten Platz. In der letzten Saison belegte das Stadion Platz 15 mit vier Punkten. Fans können sich im Ruhrstadion auf vegane Bratwurst, Burritos, Falafeltaschen und Erbsensuppe freuen. Die vegane Essensgrundlage für die Mission direkter Wiederaufstieg ist somit gelegt. Auf einem geteilten zehnten Platz folgen Mainz 05 und Hertha BSC, auf Platz 12 dann Nürnberg, den 13. Rang teilen sich die Werksklubs aus Leverkusen und Wolfsburg, bevor auf den Plätzen 15, einen ebenso geteilten 16. Platz und Platz 18 der FC Sankt Pauli, der 1. FC Heidenheim, der SV Darmstadt 98 und der FC Bayern München warten. Das Abschneiden des Hamburger Stadtteilklubs überrascht dabei. Dort gibt es unter anderem aber immerhin vegane Bratwurst, Currywurst, Leberkäse und für die Fans, die lieber Süßes essen, auch vegane Franzbrötchen in den Sorten Schoko und Apfel. Und die tierischen Produkte sind alle regional, was wiederum kaum ein Konkurrent bietet.
Das geringste vegange Angebot gibt es übrigens im Norden: Die Heinz von Heiden Arena von Hannover 96 landet mit zwei Punkten auf dem vorletzten Platz im Ranking. Das vegane Angebot ist äußerst dürftig: Es gibt nur die Basics, Pommes und Brezeln. Und den letzten Platz im Ranking belegt das Holstein-Stadion von Holstein Kiel mit nur einem Punkt. Vegane Optionen sind dort praktisch nicht vorhanden. Es gibt nur Pommes für die veganen Fans. Hannover 96 und Holstein Kiel möchte ihr veganes Angebot ausbauen. Gar nicht erst am PETA-Ranking teilgenommen haben Eintracht Frankfurt, SV Elversberg, der 1. FC Magdeburg, der 1. FC Kaiserslautern, SpVgg Greuther Fürth, Preußen Münster und der SSV Ulm.
Die Nachfrage nach veganen Angeboten steigt stetig – sowohl unter den Bundesliga-Fußballern als auch unter ihren Fans. Dass guter Geschmack auch ohne tierische Produkte auskommt und nicht nur vegan lebenden Menschen schmeckt, ist nichts Neues. Ein veganes Speiseangebot deckt die Ernährungsbedürfnisse aller Fans ab, die keine Tierprodukte konsumieren möchten, sei dies aus religiöser, umwelttechnischer, gesundheitlicher oder ethischer Sicht. Und es ist die sinnvollste Alternative für all jene, die zeitweise keine Tierprodukte verzehren wollen. Tatsächlich hat sich sogar gezeigt, dass bei einem vorhandenen veganen Angebot auch vermehrt auf die rein pflanzlichen Gerichte zugegriffen wird.